Mariazell, 13.8.07 (KAP) Papst Benedikt XVI. hat in einer Grußbotschaft die rund 3.000 Teilnehmer der Internationalen Jugendwallfahrt in Mariazell ermutigt, Christus nachzufolgen. In dieser Botschaft, die von Kardinal Christoph Schönborn beim Eröffnungsfest der Wallfahrt am Sonntagabend verlesen wurde, schreibt der Papst wörtlich an die jungen Pilger: "Ich wünsche euch, dass ihr Jesus Christus während dieser Tage im Gebet, in der heiligen Liturgie, die ihr in sichtbarer Einheit mit der ganzen Kirche feiert, und bei euren verschiedenen Treffen begegnen werdet, und dass in ihm eure Freundschaft untereinander wachse". Wenn so viele junge Menschen nach Mariazell kommen, um dort Christus in den Sakramenten zu begegnen, dann sei das ein Zeichen dafür, dass trotz der "materiellen Sättigung" die Sehnsucht nach dem Ewigen auch heute aktuell "und die Kirche in Europa lebendig ist", so der Papst weiter.
Benedikt XVI. erinnert daran, dass Mariazell vor 850 Jahren von Mönchen des Ordens der Benediktiner gegründet wurde. Der Geist des Gebetes und der Gemeinschaft, für den der Name des Gründers des Benediktinerordens steht, habe Europa tief geprägt. Bis heute seien benediktinische Klöster Zentren der Liturgie, der Gastfreundschaft und der Bildung im ganzen Kontinent. Auch in Mariazell sei dieser Geist erlebbar.
Der Mitteleuropäische Katholikentag 2004 habe das in eindrucksvoller Weise gezeigt, so der Papst: "Unter dem Motto 'Auf Christus schauen' werde auch ich mich in einigen Wochen zu diesem traditionsreichen steirischen Wallfahrtsort aufmachen. Ich hoffe, dann auch vielen von euch begegnen zu können, um mit euch Gott zu loben und ihm für die Gnade des Glaubens an Jesus Christus, den einzigen Erlöser der Menschheit, zu danken".
Auch Kardinal Schönborn bekräftigte beim Eröffnungsfest die Botschaft des Papstes und legte den jungen Pilgern vor allem das Sakrament der Buße ans Herz. Zugleich werde die Begegnung mit Jesus aber auch dann spürbar, wenn die Freundschaft untereinander wächst. Eine solche Freundschaft zwischen Menschen und Völkern sei ein deutliches Zeichen dafür, "dass Europa von seinen christlichen Wurzeln her das sein kann, was wir hier leben", so Kardinal Schönborn wörtlich.
Europäische Dimension "Jugend-Bischof" Franz Lackner und der Superior von Mariazell, P. Karl Schauer, unterstrichen ebenfalls die europäische Dimension des steirischen Wallfahrtsortes. In Mariazell würden alle europäischen Sprachen gesprochen. Die Sprache des Glaubens verbinde aber alle Menschen, so P. Schauer.
Bischof Lackner sprach den jungen Pilgern Mut zu, die Kirche zu gestalten. Es sei ihre Aufgabe, so der Bischof, der Kirche ein jugendliches, offenes, fröhliches und mutvoll glaubendes Antlitz zu verleihen.
Auch der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari hob die besondere Bedeutung der Jugend für die Kirche hervor. Gott zeige sich in Jesus als Kind und junger Mann, deshalb könnten Kinder und junge Menschen auch als "Abbild Jesu Christi" bezeichnet werden. Er wünsche den jungen Pilgern, so Kapellari, dieses Bild zum leuchten zu bringen.
An der stimmungsvollen Feier mit viel Musik und Gebet vor der Mariazeller Basilika am Sonntagabend nahmen mit den österreichischen Bischöfen u.a. auch Familien- und Jugendministerin Andrea Kdolsky sowie der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer teil. Auch aus dem Ausland waren einige Bischöfe angereist.