Druckansicht - Donnerstag 16. Dezember 2010
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Das Wappen Papst Benedikts XVI.
 

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Das Wappen Papst Benedikt XVI. setzt sich aus der Mitra, zwei gekreuzten Schlüsseln, einem dreiteiligen Wappenschild und dem Pallium zusammen.

 

Mitra und Pallium finden sich erstmals im Wappen eines Pontifex. Nachdem die Tiara, die Papstkrone, nicht mehr getragen wird, ersetzte sie Benedikt durch die Mitra, deren drei goldene Querstreifen an die Kronreifen der Tiara erinnern. Außerdem stehen die drei Bänder für die Gewalten des Papstes: Weiheamt, Jurisdiktion und Lehramt. Die Mitra (aus dem griechischen für „Stirnbinde") ist die traditionelle Kopfbedeckung der Bischöfe und anderer kirchlicher Würdenträger; seit Papst Paul VI. auch jene der Päpste. Das Pallium als ein weiteres liturgisches Zeichen deutet auf die Aufgabe des Papstamtes hin: Hirte der ihm von Christus anvertrauten Herde zu sein.

 

Die beiden gekreuzten Schlüssel symbolisieren die dem Papst als Nachfolger Petri von Christus übertragenen Schlüssel des Himmelreiches. Sie stehen für die Macht, zu öffnen und zu schließen, zu binden und zu lösen und somit für die Vollmacht, Sünden zu vergeben. Die Schlüssel werden auch als Symbole geistlicher und weltlicher Macht interpretiert. In der Negativdarstellung weisen die Schlüsselbärte jeweils ein Kreuz auf.

 

Das dreiteilige Wappenschild stellt mit seinen Symbolen und heraldischen Farben den Mittelpunkt des päpstlichen Wappens dar. Papst Benedikt XVI. führt mit dem Freisinger Mohr, dem Korbiniansbären und der Muschel alle Elemente weiter, die auch schon sein Bischofswappen als Erzbischof von München und Freising zierten.

 

Der gekrönte Afrikaner („caput aethiopis") erschien zum ersten Mal 1284 im Wappen des Bischofs Emicho, Wildgraf von Wittelsbach. Seit 1316 ist der nach links blickende gekrönte Mohrenkopf durch den freisinger Bischof Konrad III. als Wappen des alten Fürstbistums Freising bezeugt; in Folge verbanden alle Erzbischöfe von München und Freising ihr Wappen mit dem Haupt des Äthiopiers.

 

Die Bezeichnung des Bärens mit einem Packsattel als „Korbiniansbär" geht auf Bischof Korbinian zurück. Im 8. Jahrhundert verkündigte er in Altbayern den christlichen Glauben, weswegen er als geistlicher Vater und Patron der Erzdiözese verehrt wird. Auf einer Reise nach Rom soll eines seiner Saumtiere von einem Bären gerissen worden sein, worauf der Heilige dem wilden Tier befahl, ihm die Lasten nach Rom zu tragen. Angekommen, habe er den Bären jedoch entlassen, der sich darauf wieder in die heimatlichen Wälder trollte. Diese Bären-Legende wird auf Bischof Korbinian und sein Werk hin gedeutet, der durch die Verbreitung des Christentums die Wildheit des Heidentums zähmte und domestizierte und damit in Altbayern eine großen Kultur grundlegte. Zugleich symbolisiert der Korbiniansbär als „Lastträger Gottes" im Papstwappen auch die Bürde des Amtes.

 

Das dritte Element, die Muschel, hat einen mehrfachen Symbolwert. Zunächst erinnert sie an eine berühmte Legende um den heiligen Bischof und Kirchenlehrer Augustinus, der nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht große Bedeutung für den gegenwärtigen Pontifex besitzt. Der Legende nach ging Augustinus am Meeresstrand entlang und dachte über die Unergründlichkeit des Dreifaltigen Gottes nach. Als er auf einen Knaben traf, der mit einer Muschel Meerwasser in eine kleine Grube schüttete, fragte der nach dem Sinn seines Tuns. „Ich schöpfe des Meer in diese Grube." Die Muschel ist so zum Symbol für das Eintauchen in die Unerschöpflichkeit Gottes geworden. Als Pilgermuschel, die in besonderem Bezug zu Santiago de Compostela steht, verweist das Symbol auf einen zentralen Begriff des Zweiten Vatikanums: das „pilgernde Gottesvolk", als dessen Hirte sich Joseph Ratzinger seit seiner Ernennung zum Erzbischof und heute als Papst in besonderer Weise versteht. Die Jakobsmuschel fand sich auch im Wappen des Schottenklosters in Regensburg, wo sich jetzt das diözesane Priesterseminar befindet. Papst Benedikt nahm das Symbol bewusst in sein Wappen auf, um auf eine seiner Lebensstationen, sein Wirken als Lehrer der Dogmatik und Dogmengeschichte in Regensburg, hinzuweisen.

 

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© 2008 papstbesuch.at in Zusammenarbeit mit katholisch.at und kathpress.at
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durch die Bischöfe Mitteleuropas anlässlich der "Wallfahrt der Völker" am 22.5.2004

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