Lebenskunst

16.3. | 07:05 | Ö1

LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 16. März 2025, 7.05-8.00, Ö1

Leuchtend wie ein Hoffnungsbild – Aspekte der Bibel

(Lukas 9, 28b-36)

Wolfgang Treitler ist nicht nur katholischer Theologe und Judaist; er ist auch Autor, Feuilletonist und Schriftsteller. Der Bibeltext über die „Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor“, der für katholische Gottesdienste am 16. März, dem zweiten Sonntag in der vorösterlichen Fastenzeit, vorgesehen ist, erinnert ihn an Traumbilder und inspiriert ihn zu utopischen Gedanken: Sie greifen das im Bibelabschnitt genannte überirdische Licht, die Wolke und die göttliche Stimme auf – Transzendenz pur, wie Wolfgang Treitler meint.

Bewusst und achtsam durch den Alltag gehen – Die junge islamische Religionspädagogin Fariza Bisaeva

Im Islam gilt der Ramadan (heuer 28.2. bis 29.3.) als der Monat, in dem der Koran „herabgesandt“ worden ist. Und Fariza Bisaeva feiert den Fastenmonat, indem sie – auf durchaus theologischer Basis – den Koran bewusster liest – und sich auch bewusster ernährt, wozu ihrer Meinung nach Intervallfasten passt. Die islamische Religionspädagogin hat vor wenigen Monaten ihre Prae-Doc-Stelle am Institut für Islamisch-Theologische Studien an der Universität Wien begonnen; davor hat sie das Bachelor- und Masterstudium abgeschlossen. Die Zeit an der Uni hat die junge Frau mit tschetschenischen Wurzeln geprägt. Sie ortet seitdem Veränderung und persönliche Weiterentwicklung, was sich auch in ihrer Kleidung ausdrücken mag. Den Tschador, den sie eine Zeit lang trug, hat sie abgelegt, ihr braunes Haar trägt sie offen. Fariza Bisaeva beteiligt sich unter anderem am Kulturprojekt „stimm*raum“, in dem junge Menschen tschetschenischer Herkunft zusammenkommen und künstlerisch ihren Fragen und Themen Raum geben. Mit Lisa Ganglbaur hat sie darüber gesprochen.

Wenn sich Natur und Mystik verbinden – Besuch des Derwischhauses in Blagaj, Bosnien-Herzegowina

Zehn Kilometer südöstlich von Mostar befindet sich die kleine Stadt Blagaj. Der Ort liegt spektakulär unter einer riesigen Felswand, aus einer Höhle strömt das Wasser der Buna. Am Ufer der Buna-Quelle, umgeben von Karststeinklippen und Baumriesen, liegt ein altes Derwischhaus. Vor fast 600 Jahren wurden die ersten Teile der Anlage von Derwischen in den Fels gehauen, heute dienen die Mauern als Museum. Doch immer noch suchen Derwische die „Blagaj-Tekija“ auf, erzählt der Reise- und Wanderführer Evelin Balta. Matthias Haydn hat ihn begleitet.

Schöpferische Welten – Heinz Janisch und Linda Wolfsgruber

Das Lebenswerk des Kinderbuchautors – und Lyrikers für Menschen jedes Alters – Heinz Janisch, und das Lebenswerk der Grafikerin und Illustratorin Linda Wolfsgruber wurden vor Kurzem im Kardinal-König-Haus in Wien geehrt. Die beiden kennen einander seit Langem, hat doch Linda Wolfsgruber viele Bücher von Heinz Janisch illustriert. Und „sieben. die schöpfung“ ist der Titel ihres eigenen jüngsten Buches, in dem sie eine künstlerische Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte schreibt und bebildert. Mythos und Wissenschaft, Spiritualität und Ökologie, hat sie dabei harmonisch sanft vermengt; ihre Bilder sind im Kardinal-König-Haus ausgestellt. Heinz Janisch wiederum hat für seine Kinderlyrik den renommierten Hans-Christian-Andersen-Preis 2024 erhalten und war im Jänner 2025 „Liliencron-Dozent“ in Kiel. Mariella Kogler hat die Künstlerin und den Künstler vors Mikrofon gebeten.

Moderation: Brigitte Krautgartner