
400 Jahre Österreichische Benediktinerkongregation
Die Österreichische Benediktinerkongregation feiert in diesem Jahr ihr 400-jähriges Bestehen. Den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete am Freitag eine Wallfahrt der Benediktiner und Benediktinerinnen nach Mariazell, zu der Abtpräses Johannes Perkmann, Leiter der Österreichischen Benediktinerkongregation, u.a. Abtprimas Jeremias Schröder, den obersten Repräsentanten der weltweiten Benediktinischen Konföderation begrüßen konnte. "Wir danken Gott für die jahrhundertelange Zusammenarbeit und bitten im Heiligen Jahr als Pilger der Hoffnung um seinen Segen für die Zukunft", so Perkmann zum Auftakt der Wallfahrt.
Abtprimas Schröder stand dem Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika vor. Auch er betonte in Anlehnung an das Motto des Heiligen Jahres 2025 in seiner Predigt: "Wir sind als Pilger der Hoffnung unterwegs." Leben und Wirken der Benediktiner müsse von österlicher Hoffnung geprägt sein: "Wir wollen als österliche Menschen leben. Nach ein paar Jahrzehnten im Kloster verstehen wir tiefer, was das bedeutet, und die meisten von uns wollen das immer noch." Österliche Hoffnung sei kein billiger Optimismus nach dem Motto "Es geht schon irgendwie weiter." Zur österlichen Hoffnung gehörten auch die Todeserfahrung des Karfreitags und das Nichts ohne Antworten des Karsamstags; dann aber auch die Auferstehung am Ostersonntag, der neue Beginn, gewandelt und verwandelt.
Der Abtprimas, der für alle Benediktinerklöster weltweit Verantwortung trägt, dankte den heimischen Benediktinern zugleich für ihre Solidarität: "Ihr habt ein weites Herz und tut viel für die Klöster in armen Ländern. Diese Weite Eures Herzens dürfen wir heute auch zum Gebetsanliegen machen - dass sie Euch erhalten bleibt." Der Abtprimas rief die Klostergemeinschaften auch zur Bereitschaft auf, offen für Neues und Reformen zu sein.
14 Klöster und 250 Ordensmänner
Am 3. August 1625 bestätigte Papst Urban VIII. die Errichtung und die Statuten der österreichischen Kongregation. Die Anfänge der Kongregation waren mit einigen kirchenpolitischen Komplikationen und Konflikten verbunden. Heute gehören der Österreichischen Benediktinerkongregation 12 Abteien und 2 Priorate mit insgesamt rund 250 Ordensmänner an. Gemeinsam engagieren sie sich für die Ausbildung junger Ordensleute, für nachhaltige Projekte und für eine lebendige geistliche Kultur in einer sich wandelnden Welt. "Benediktinisches Leben ist eine gültige Antwort auf die Fragen der Zeit - ein verlässlicher Weg, das Evangelium in die Tat umzusetzen und ein erfüllendes Leben zu finden", so Abtpräses Johannes Perkmann.
Kirchenrechtlich ist die Österreichische Benediktinerkongregation eine Verbindung von Klöstern in Österreich. Sie stellt eine Vernetzung der einzelnen Häuser dar. Die Äbte und Delegierten der einzelnen Klöster wählen den Abtpräses und seine Assistenten. Auch das Studienhaus für Benediktiner und andere Ordensleute in Salzburg, das "Kolleg St. Benedikt", wird von der Österreichischen Benediktinerkongregation geführt. Jedes Kloster hat seinen eigenen Schwerpunkt: bei einem ist es die Schule, bei anderen die Pfarrseelsorge, weiters der Tourismus, die Sorge um Gäste oder eine andere Tätigkeit. Alle Klöster vereint aber spirituell die Regel des hl. Benedikt und ihre Auslegung in den Satzungen der Österreichischen Benediktinerkongregation.
Der Kongregation gehören die Erzabtei St. Peter, die Abteien Kremsmünster, Michaelbeuern, Lambach, Admont, St. Lambrecht (mit dem Superiorat in Mariazell), Melk, St. Paul, Göttweig, Seitenstetten, Altenburg sowie die Schottenabtei in Wien und die Priorate Gut Aich und St. Josef in Maria Roggendorf an.
(Infos: www.benediktiner.at)