
Früherer "Pro Oriente"-Präsident Marte 90
Der frühere langjährige Präsident der ökumenischen Stiftung "Pro Oriente", Johann Marte, feiert am 2. Mai seinen 90. Geburtstag. Der gebürtige Vorarlberger wurde 1990 Kuratoriumsmitglied der Stiftung, von 2000 bis 2018 war er deren Präsident. Vor seinem Engagement bei "Pro Oriente" war Marte u.a. als Generaldirektor der Nationalbibliothek, Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Warschau und Museen-Sektionschef im Wissenschaftsministerium tätig.
Marte wurde 1935 in Feldkirch (Vorarlberg) geboren. Er studierte nach der Absolvierung des Gymnasiums des Zisterzienser-Klosters Mehrerau in Bregenz zwischen 1955 und 1960 Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Von 1963 bis 1969 arbeitete er als Bezirksrichter in Bregenz und Feldkirch und erteilte Religionsunterricht an der Gewerblichen Berufsschule. Außerdem fungierte er als Präsident der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft und hielt Vorträge am Institut für Sozialpolitik und Sozialreform.
1969 wechselte Marte in die Sektion für kulturelle Auslandsangelegenheiten im Unterrichtsministerium und wirkte zwischen 1971 und 1974 als Kulturattache und später Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Warschau. 1974 wechselte er an die Botschaft in Moskau, wo er bis 1982 der Abteilung für Kultur und Wissenschaft vorstand. Anschließend war Marte im Außenministerium für den bilateralen Kultur- und Wissenschaftsaustausch zuständig.
1986 wurde Marte im Wissenschaftsministerium mit der Leitung der für Bundesmuseen, wissenschaftliche Bibliotheken und Denkmalschutz zuständigen Sektion betraut. Dort arbeitete er vor allem an der baulichen Sanierung und organisatorischen Reform der Bundesmuseen ("Museumsmilliarde") und baute einen automationsunterstützten Verbund wissenschaftlicher Bibliotheken (BIBOS) auf. 1993 wurde Marte zum Generaldirektor der Nationalbibliothek berufen. Dieses Amt übte Marte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 aus. Verdienste erwarb sich Marte vor allem um die Öffnung des Hauses für Veranstaltungen.
Von 1989 bis 2003 war Marte überdies Präsident des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Österreich und von 2001 bis 2008 Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission.
Marte wurde u.a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, dem Ehrenkreuz des Malteser Ritterordens und der "Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille" ausgezeichnet.
Quelle: kathpress