Wien, 7.9.08 (KAP) Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Österreich vor einem Jahr ist für viele Menschen mehr als eine "schöne Erinnerung"; dies betonte Kardinal Christoph Schönborn in einer Grußbotschaft an die Teilnehmer der "Marienfeier zum Lourdes-Jubiläum" im Stephansdom am Vorabend des Festes Mariä Geburt. Die Worte, die der Papst in Wien, Mariazell und Heiligenkreuz an seine Zuhörer gerichtet hatte, seien "gutes, kräftiges Brot, das den Gläubigen und Suchenden Nahrung auf ihrem Pilgerweg sein kann".
Mit der Erinnerung an den Besuch von Papst Benedikt XVI. richte sich der Blick auch auf die Besuche seines Vorgängers Johannes Paul II. in Österreich, stellte der Wiener Erzbischof fest. In diesen Tagen sei es genau 25 Jahre her, dass Johannes Paul II. aus Anlass des Katholikentags 1983 Österreich besucht habe, was damals einen großen Aufschwung des religiösen Lebens bewirkte. Mit der Feier der Europavesper auf dem Heldenplatz sei Johannes Paul II. zudem ein "prophetischer Vorgriff" auf die politische "Wende" des Jahres 1989 gelungen.
Der zweite Besuch Johannes Pauls II. vor 20 Jahren - 1988 - sei unter unter dem Motto "Ja zum Glauben - Ja zum Leben" gestanden, womit der Papst die Entwicklung zum Thema des Lebensschutzes frühzeitig erkannt und eine wichtige Wegweisung gegeben habe. Bei seinem dritten und letzten Besuch in Wien vor zehn Jahren - 1998 - habe Johannes Paul II. mit der Seligsprechung von Sr. Restituta Kafka, des Prämonstratensers Jakob Gapp und des Gründers der Kalasantiner, P. Anton Maria Schwartz, "leuchtende Vorbilder des Glaubens aus der jüngeren österreichischen Geschichte" vor Augen gestellt.
Jetzt gingen die Gedanken zur nächsten Pastoralreise Benedikts XVI., deren Ziel anlässlich des Lourdes-Jubiläums Frankreich sei. Benedikt XVI. habe präzise zusammengefasst: "Wo immer Maria ist, da ist auch Jesus. Wer sein Herz der Mutter öffnet, begegnet dem Sohn und nimmt ihn auf und wird von seiner Freude erfüllt".
Hauptzelebrant der "Marienfeier" war der Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald, P. Amadeus Hörschläger. Er erinnerte in seiner Predigt u.a. daran, dass Millionen Menschen in Österreich den Besuch Papst Benedikts XVI. über die Medien miterlebt hatten. Alle seien eingeladen, sich weiter mit den Inhalten der Predigten und Ansprachen des Papstes zu befassen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Wiener Dommusik unter Leitung von Dommusikus Thomas Dolezal mit der "Kleinen Festmesse" von Ernst Tittel gestaltet. Zur Gabenbereitung erklang das "Salve Regina" von Franz Schubert. Den Auftakt des Gottesdienstes bildete eine Lichterprozession durch den Dom, bei dem das berühmte "Lourdes-Lied" gesungen wurde, seine Melodie geht auf eine alte Pyrenäen-Weise zurück. Aus Lourdes waren eigens die dort verwendeten Prozessionskerzen für die Lichterprozession im Stephansdom besorgt worden.